Triebspitzen 15

17.2.2018

Folgen im Buchthalerwald

Wir hatten in den letzten TRIEBSPITZEN über den massiven Holzschlag hinterm Scheibenstand im Buchthalerwald berichtet und über die nachfolgenden sichtbaren ökologischen Veränderungen in diesem Areal.

Bereits ein halbes Jahr später war das Gebiet voller Zecken, welche es vorher in dieser Masse dort nicht gegeben hat und erstmalig breiteten sich auch Neophyten(v.a.Springkraut und Sommerflieder), sowie andere Pflanzen aus, die nicht in den Wald gehören (Placken, Brennesseln u.a.).

Diese beiden ökologischen Tatsachen bestätigen die Annahme, dass das betreffende Waldstück in seinem ökologischen Gleichgewicht beschädigt worden ist.

Ein weiteres halbes Jahr später warf der Sturm Burglind vom Januar im gesamten Buchthalerwald nur wenige einzelne Bäume um. Während er in dem betreffenden Areal hinterm Scheibenstand viele der wenigen, verbliebenen Bäume entwurzelt hat.

Wir führen diese Sturmschäden auf die massive Durchforstung zurück. Der Wald wurde so licht, dass der Sturm die fast einzeln stehenden Bäume leicht erfassen und entwurzeln konnte.

Auch sind die Böden an verschiedenen Stellen ziemlich zusammen gefahren worden. Durch das Befahren der naturgemäss gut durchlüfteten Böden mit schweren Maschinen kommt es zu bedeutsamen Veränderungen der Bodenstruktur. Je nach Tiefe der Fahrspuren wird die ökologische Funktionalität unterschiedlich stark beeinträchtigt.
Die Wasser-und Nährstoffzufuhr, sowie der Gasaustausch werden eingeschränkt, was die Bäume und Pflanzen hungern und ersticken lässt.

Überdies verändern sich die Lebensbedingungen für die Bodenmikroben drastisch. An Stelle einer gesunden, vielfältigen Bodenmikrobiologie breiten sich Fäulnisbakterien aus. Das erhöhte Vorkommen dieser Mikroben im Boden sind Zeiger für lebensfeindliche Bedingungen für das Pflanzen- und Baumwachstum. Die Bodenfruchtbarkeit ist in verdichteten Böden nicht mehr gewährleistet.

Das alles zusammen schwächt das Ökosystem Wald empfindlich.

Wenn heute bald bei jedem Wetter mit den schweren Maschinen in die sensiblen Wälder gefahren wird, muss unseres Erachtens zwingend überprüft werden, ob das Konsequenzen auf die Fruchtbarkeit der Erde hat.


Was bleibt, was uns Erholungssuchenden bleibt, was unsern Kindern an Waldkraft bleibt, ist dann noch eine andere Sache.
Schauen Sie sich unsere Wälder auch mal in dieser Hinsicht an. Wir richten den Blick oft in den Amazonas oder sonst wohin.
Auch wenn die Schweiz ein fortschrittliches Forstgesetz hat, haben wir genügende Gründe, auch vor unserer eigenen Türe zu wischen.

Wir, Mensch und Tier, brauchen den Wald, wie nie zuvor. Das Klima, das Wasser, die Luft und die Erde selbst brauchen den Wald, wie nie zuvor.

Deshalb möchte das Projekt GrünRaum-Schaffhausen, dass im Erholungsgebiet bis auf Weiteres auf die wirtschaftliche Nutzung verzichtet wird.
Das ist ein kleiner wirtschaftlicher Verzicht, mit einer grossen gesellschaftlichen und ökologischen Wirkung.