Nachhaltigkeit

Der bedeutungsschwangere Begriff wird oft im Zusammenhang mit dem Wald, resp. der Holznutzung verwendet.

Man versteht darunter, dass vom Wald nicht mehr geerntet werden darf, als nachwächst. Bei dieser knappen Definition wird allerdings der Zeitfaktor nicht mitberücksichtigt. Bis ein Baum nachgewachsen ist und sogenannt erntereif wird, vergehen – bei gleichbleibenden klimatischen Bedingungen – rund 100 Jahre.

Die UNO definierte 1987 Nachhaltigkeit als Entwicklung, welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können.

Untenstehendes Bild zeigt beispielhaft wie der Wald übernutzt wurde. Die alten, schönen und kräftigen Bäume fehlen vollständig, zurück bleibt ein unreifer Wald. Zwei bis drei Generationen werden hier keine Bäume mehr ernten, ihre Bedürfnisse also nicht befriedigen können.

Verdichtung der Böden
Seit einigen Jahren werden auch im Wald, wie in der industrialisierten Landwirtschaft schwere Maschinen eingesetzt. Um der Effizienz willen. Diese Maschinen verdichten die Böden, was die Bodenfruchtbarkeit vermindert. Die sog. Naturverjüngung wird dadurch erschwert oder gar verunmöglicht.
Das widerspricht klar den Anforderungen an eine nachhaltige Waldwirtschaft und stellt die Bedürfnisbefriedigung der nachfolgenden Generationen radikal in Frage.

Fragwürdige Nutzungsförderung
Die aktuelle Waldpolitik forciert die Holznutzung recht offensiv (Siehe Bundesamt für Umwelt: Waldpolitik 2020).
Die Holznutzung sei klimaneutral, heisst es. Das stimmt jedoch nur, wenn man nicht berücksichtigt, dass jeder gefällte und verheizte Baum sein gespeichertes CO2 wieder in die Atmosphäre freisetzt. Gleichzeitig kann ein gefällter Baum keinen Sauerstoff mehr produzieren und auch kein CO2 mehr binden. Das verschlechtert die CO2-Bilanz wesentlich.

Ein gesunder Wald ist also sehr wichtig auch für die Stabilisierung des Klimas.

Nachhaltige Energieversorgung?
Die Diskussionen um die Energieversorgung laufen heiss. Die Verunsicherung ist gross. Alle Energie-Quellen sprudeln noch immer, ungebremst. „Mass halten“ ist noch kein Stammtisch-Gesprächsthema.
Dass nun in dieser Zeit die Ressourcen unserer Kinder und Kindeskinder zu subventionierten Schleuderpreisen verheizt und verscherbelt werden, macht die heutige Waldpolitik zu einer eigentlichen Tragödie. 

Nachhaltige Waldnutzung
2016 wurde die Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen für ihre nachhaltige Waldbewirtschaftung geehrt. Die Gemeinde verzichtet auf kurzfristigen Gewinn. Die Förster ernten nur, was bereits gewachsen ist, den Zuwachs also. Der Wald ist dadurch stark und still. In diesem Wald sind Bäume aller Altersstufen anzutreffen. Die Holzqualität ist zudem überdurchschnittlich und die Artenvielfalt beträchtlich. Sogar die vermeintlich ausgestorbene Lungenflechte gedeiht und der seltene Rosenkäfer ist dort anzutreffen.
Diese Art der Waldbewirtschaftung erhält die Bodenfruchtbarkeit, erhöht die Biodiversität, schont die Energiereserven und ist eine grosse Freude für Mensch und Tier. 

Diese Art der Waldbewirtschaftung ist nachhaltig!