Triebspitzen 10

7.4.2017

Wir sind seit dem Versand unseres Konzeptes im Gespräch mit der neu gewählten und für den städtischen Wald zuständigen Stadträtin Katrin Bernath.

Der massive Holzschlag im Buchthalerwald hat die Ereignisse aktualisiert und dramatisiert. Man kann dort vieles, was zur Zeit mit dem Wald passiert 1:1 betrachten, empfinden und auch analysieren.
Die nachfolgenden Bilder stammen von dem bis vor kurzem noch einigermassen intakten Waldstück hinter dem Scheibenstand.

Der altgewachsene und vielbegangene Laubweg ist verkarrt. Die meisten schönen Bäume sind gefällt. Damit ist eine idyllische und vertraute Landschaft zerstört. Ein grosser Verlust an Schönheit, Naturkraft und auch Heimatgefühl.

Der lockere Waldboden ist verdichtet. Die Fahrspuren sind zum Teil so tief, dass das Boden- mikrom beschädigt oder sogar zerstört worden ist. Das Bodenmikrobiom ist die Gesamtheit aller im Erdboden vorhandenen Lebewesen. Sie sind für die Bodenfruchtbarkeit zuständig. Ihr Zu- stand zeigt an, wie es um die Bodenfruchtbarkeit steht. In den hier gezeigten Fahrspuren ist die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt und damit die Naturverjüngung nicht mehr gewährleistet.

Ob sich solch verdichtete Böden je wieder regenerieren, ist völlig offen.

Was man allerdings weiss ist, dass verdichtete Böden die klimaschädlichen Gase Methan und Lachgas ausatmen, Gase, die für unser Klima noch um ein Vielfaches giftiger sind als CO2.

Ein weiterer Aspekt ist die massive Ausdünnung vieler Wälder. Man erntet nicht nur die Res- sourcen unserer Kinder in einer Zeit, wo niemand diese Energie wirklich braucht. Man fällt auch die Bäume, welche enorme Massen CO2 abbauen könnten, würde man sie denn ste- hen lassen.

Zudem beeinträchtigt man mit diesen massiven Holzschlägen den Charakter des gesamten Waldes. Was in einem Naherholungsgebiet noch zusätzlich unangemessen ist. Die charakte- ristischen, starken und schönen Bäume fehlen weitgehend. Dünne Stengel bleiben zurück. Die Ruhe und die Naturkraft sind stark gemindert. Zurück bleibt ein lichter Wald, welcher nun der Sonne ausgesetzt und damit von Austrocknen bedroht ist.

Beim Projekt GrünRaum Schaffhausen geht es um eine angemessene Qualität und den Schutz des städtischen Waldes als Naherholungsraum. Deshalb möchten wir hier die Frage nach dieser Qualität eines Erholungswaldes stellen, denn die Meinungen und Vorstellungen darüber, was ein schöner, starker und gesunder Wald ist, sind unklar oder gehen weit auseinander.

So bitten wir Euch um Eure Meinung:

– Was bewirken die obigen Waldbilder in Euch?

– Sind sie vereinbar mit dem, was ihr Euch von einem Naherholungsgebiet wünscht?

– Welche Aspekte eines Waldes liegen Euch besonders am Herzen?

– Wie sähe der Wald Eurer Träume aus?

– Kennt Ihr einen Wald oder Platz, den Ihr besonders schön findet, an dem Ihr gerne verweilt oder spaziert? Und den Ihr gerne mit uns teilt?

Wir freuen uns sehr über kurze Texte und Bilder, die diese Fragen beantworten.