TRIEBSPITZEN Nr. 37

Geschätzte Interessierte am GrünRaum-Schaffhausen

Im Frühsommer 2021 hatte ein Sturm die Warthau im Buchthalerwald weitgehend verwüstet.
Siehe TRIEBSPITZEN NR. 36.

Grossstadträtin Daniela Furter von den Grünen hatte sich in einer kleinen Anfrage erkundigt, ob der Wald umkippt?

Der Stadtrat hatte die Anfrage am 28.9.2021 beantwortet.

Unsere Stellungnahme dazu titelte die SN vom 27.10.2021 wie folgt:

«Bis auf weiteres sollte auf die Holznutzung verzichtet werden»

«Unter dem Titel «Kippt der Wald um»? hatte die grüne Grossstadträtin Daniela Furter eine kleine Anfrage über den Zustand des Buchthalerwaldes gemacht.

Wir vom Verein GrünRaum-Schaffhausen engagieren uns seit einigen Jahren für den Erhalt des stadtnahen Erholungswaldes und waren deshalb gespannt auf diese Stellungnahme. Der Stadtrat stellte fest, dass der Wald wegen der Trockenheitsperiode sehr geschwächt ist (SN vom 8.10.21). Wir beobachten die Waldarbeiten im Erholungswaldes ziemlich genau und stellten immer wieder gewisse Aspekte der Waldbewirtschaftung in Frage, weil diese u.a. die Trockenheit fördern.

Ein wesentlicher Kritikpunkt betrifft die massiven Fällungen. Die kräftigen, mächtigen Bäume, die Mutterbäume, welche auch für die Stabilität des Waldes verantwortlich sind, sind innerhalb weniger Jahre mehrheitlich gefällt worden. Das waldtypische Mikroklima wurde dadurch wesentlich verändert, was vor allem für schattenliebende Bäume, wie unsere Buchen, gefährlich ist.
Ist es daher verwunderlich, dass die Trockenheit und der Sturm solche Schäden anrichten konnten?

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Bewirtschaftung mit den schweren Maschinen. Immer mehr Rückegassen und befestigte Strassen durchziehen den Wald.
Diese verdichteten die Erde, mindern so ihre Fruchtbarkeit und ihre Fähigkeit genügend Wasser zu speichern. Das verschärft während Trockenheitsperioden den Wassermangel zusätzlich.

Mit Durchforstungen, Baumpflanzungen und Jungwaldpflege hofft der Stadtrat wieder eine Stabilität im Wald hinzukriegen. Diese Konzepte sind allerdings nicht neu und werden auch schon verschiedentlich umgesetzt. Wäre es deshalb nicht angezeigt, wenn die Art und Weise ihrer Umsetzung und ihre Wirkung aufs Ökosystem kritisch überprüft würden?

Neben den oben bereits angesprochenen Aspekten, ist hier noch die Räumung des Waldes nach Sturmschäden zu erwähnen. Totholz, stehend und liegend, ist fürs Ökosystem äusserst wertvoll und sollte deshalb weitgehend im Wald belassen werden.

Grundsätzlich darf man auch wieder mehr darauf setzen, dass sich der Wald ohne dauernde menschliche Eingriffe erholen und sich an die stetigen Veränderung anpassen kann. Das tut er doch seit Jahrmillionen.

Uns liegt der stadtnahe Erholungswald sehr am Herzen. Damit er sich wieder regenerieren kann, sollte in diesem Bereich bis auf Weiteres auf die Holznutzung verzichtet werden.

Für uns, für unsere Kinder und Enkelkinder
Nora Möckli, für den Verein GrünRaum-Schaffhausen
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